In dieser Woche hat Pentax die Optio S1 angekündigt, die sich schon durch ihren Namen bewusst an die erste Kamera der Optio S-Reihe anlehnt, die im Januar 2003 angekündigt und ab Ende März 2003 auf den Markt gekommen ist. Seinerzeit war die Optio S die erste Kamera mit dem SlidingLens-System, wodurch eine ungewöhnlich kompakte Bauform trotz einer 3fach-Zoom-Optik möglich wurde.
Technisch hat sich seit dieser Zeit viel verändert. So ist die Auflösung von 3 Megapixeln auf 14 Megapixel gestiegen, der Brennweitenbereich wurde von 35-105mm auf nun 28-140mm erweitert und auch an einen optischen Bildstabilisator sowie eine Videofunktion in HD-Auflösung war 2003 noch nicht zu denken. Auch aus einem 1,6 Zoll-Display ist nun eins mit der Größe von 2,7 Zoll geworden.
Die Ur-Optio S hatte Abmessungen von 83 x 52 x 20 mm, die Optio S1 ist nur geringfügig größer mit 90 x 54 x 20 mm. Auch das Gewicht in betriebsbereitem Zustand liegt mit 126g (Optio S1) nur ein wenig über dem der Ur-Optio S (115g). Das Design ist runder geworden und auf die markante Struktur des Gehäuses wurde zugunsten einer glatten Oberfläche verzichtet.
Wirklich vergleichen lassen sich diese Kameras also nur schwer. Und der „Aha-Effekt“, den die Optio S ihrerzeit dadurch ausgelöt hat, dass sie plötzlich in Verpackungen von Kartenspielen oder in Ricola- und Altoids-Blechdosen verstaut werden konnte, dürfte heute wesentlich geringer ausfallen, seit immer mehr technische Geräte mit Kameras ausgestattet sind – von Handys über Notebooks und Netbooks bis hin zu Tablet-PCs.
Gegenüber dem Preis von 499 Euro, der 2003 für die erste Optio S hingelegt werden musste, wirken die heute angekündigten 169 Euro allerdings wie ein großes Schnäppchen. Trotzdem steht bei mir noch eine Optio S im Schrank, die auch acht Jahre nach ihrer Markteinführung und mehrere tausend Fotos später noch immer einwandfrei funktioniert und gelegentlich auch zum Einsatz kommt. Technisch macht der Vergleich wenig Sinn – aber der Stil, den die Optio S verkörpert hat, wurde danach nur selten erreicht (von der weitgehend baugleichen Optio S4 abgesehen).
Dass die Optio S1 ähnlich viele Bewunderer und Fans wie die Optio S erreicht ist indes höchst unwahrscheinlich. Die meisten engagierten Hobby-Fotografen verwenden nicht mehr viel Zeit für die Beschäftigung mit Kompaktkameras und der Markt ist soweit gesättigt, dass die Optio S1 nichts bietet, auf das der Markt sehnsüchtig gewartet haben könnte. Dennoch erscheint die Kamera von ihren technischen Daten ausgewogen und dazu noch preislich erschwinglich. Ich freue mich darauf, die ersten Meinungen zum „neuen Klassiker“ zu hören, zu sehen und zu lesen!
Die Markteinführung ist für April geplant, exakt acht Jahre nach Einführung der Optio S.
Infos zur Optio S1 bei Pentax:
www.pentax.de/de/news/1410/foto_news.php